
Foto B. Ziegler
Strasbourg capitale de Noël, Straßburg Weihnachtshauptstadt ist eine bekannte Marke geworden, aber die spirituelle Bedeutung und die kulturelle Dimension des Weihnachtsmarktes sind authentisch geblieben. Die Stadt und seine Weihnachtsmärkte sind deswegen ein der beliebten Ausflugsziele für die Touristen im Dezember. Für die Straßburger ist der Christkindelsmärik immer ein Fest.
Die Weihnachtsmärkte bringen Stimmung und Animation den ganzen Dezember lang in Straßburg. Viele anderen Events sind in dieser Zeit organisiert: Lebende Krippe, Konzerten oder Ausstellungen. Dazu nötige elsässische Wörter um Weihnachten im Elsass zu verstehen: Die Bredele sind im Elsass die Weihnachtsplätzchen und die Männele sind diese kleinen Männchen aus Hefeteig, die ab den 6. Dezember für den Nikolaustag hergestellt werden (hier in Jülich heißen sie Weckmänner).
Geschichte
Der Weihnachtsmarkt in Straßburg ist einer der ältesten Märkte in Europa und wurde schon im Mittelalter erwähnt. Damals war aber der große Markt um dem Dom, der Nikolaus-Markt. Nach der Reformation, im Dezember 1570, haben die protestantischen Lutheraner der Sankt-Nikolaus Bischof durch das Christkindel (oder Christkind) ersetzt. Es ist ein Mädchen, weiß gekleidet, mit einem Lichtkranz, das von Haus zu Haus geht, und hält ein Zepter mit einem Stern oder einer Glocke in der Hand. Seitdem heißt der Weihnachtsmarkt in Straßburg, auf Elsässisch Christkindelesmärik.
Seit 1992 nennt sich Straßburg Weihnachtshauptstadt. Die Stadt versucht immer mehr Authentizität, mehr Tradition, mehr lokales Essen (kein Churros aber Spätzle und Sauerkraut) und mehr Qualität (Holzspielzeug statt billig Plastikteile) anzubieten. Die Hütten sind auch schöner geworden. Der Weihnachtsmarkt wurde auch bis Ende Dezember verlängert.
Entdeckungstour
Kommen Sie mit mir, ich zeige Ihnen, was Sie nicht verpassen dürfen.
Der große Weihnachtsbaum
Als Wahrzeichen der Weihnachtszeit dient der große Weihnachtsbaum, der jedes Jahr in den Vogesen ausgesucht und auf dem Kléber-Platz errichtet wird. Er muss mindestens 30 Meter hoch und wird feierlich Ende November beleuchtet.
Mehrere Märkte
In der Stadt sind mehrere Märkte verteilt mit verschiedenen Schwerpunkten. Jeder kann für sich etwas finden.
Historische Märkte
Um dem Dom und am Broglie-Platz stehen 300 Holzhütten, die Traditionelles und Elsässisches anbieten.
Le marché du Carré d’or
Die schönste Einkaufstraßen von Straßburg, zwischen Kléber-Platz und Dom, nennen sich Le carré d’or oder der Goldene Quadrat. Man findet dort ein besonderer Markt mit Luxus Artikeln wie feine Pralinés, Trüffeln oder Stopfleber-Pastete.
Dorf der Solidarität
Am Kleber-Platz, unter dem großen Weihnachtsbaum, sammeln sich in dem Dorf der Solidarität, le village du partage, die Hütten von Vereinen, die tolle Aktionen organisieren wie « soupe des étoiles », die Sternsuppe. Chefköche aus dem Elsass kreieren gastronomische Suppen, die von Ehrenamtlern vorbereitet und zum guten Zweck verkauft werden. Es war eine Tradition, dass die Straßburger Geschenke für die Armen unter den Baum deponiert haben. Heute lebt diese Tradition mit diesem Dorf der Solidarität weiter. Das Teilen und die Brüderlichkeit sind die Grundwerte Weihnachtens.
Bredeledorf
Im Le village des bredele, Bredeledorf, zeigen Bäcker, wie man die Bredele herstellt. Glühwein mit dem elsässischen Weißwein und viele Sorten Bredele kann man probieren und kaufen.
Off-Markt
Zum dritten Mal findet neben allen traditionellen Märte ein Off-Markt, wo Sie Nachhaltiges einkaufen können: Vintage-Möbel, individuelle Kleidung, originelle Kreationen aus dem Kunsthandwerk, gebrauchte Elektrogeräte und Bio-Lebensmittel. Ein reichliches Rahmenprogramm wird auch angeboten.
Gutenbergplatz
Jedes Jahr ist ein Land zu Gast am Gutenberg-Platzt. Im 2017 ist es Island, das seine handwerklichen und gastronomischen Spezialitäten präsentiert.
Die Beleuchtung
Die ganze Stadt ist beleuchtet. Die Straßen wetteifern unter einander um die schönste Beleuchtung. Aber auch die Läden, die Restaurants und Privatleute dekorieren die Fenster und manchmal die ganzen Fassaden des Gebäudes.
Meine Lieblingsstände
Wie Sie schon vermuten können, haben viele meiner Lieblingsstände mit Essen und Trinken zu tun. Aber nicht nur. Als Kind habe ich viele Geschenke für meine Familie dort erworben.
Vin chaud
Der Glühwein, le vin chaud, ist wie in Deutschland sehr beliebt, rot oder weiß, mit oder ohne Alkohol.
Boules mousse
Bamboula, tête de nègre, tête de chocolat oder boule choc sind jetzt boule mousse (Schaum-Bällchen). Sie sind so lecker: Die Schokolade ist knusprig und der Schaum drinnen so weich. Als ich Kind war, war der Stand immer vor dem Weihnachtsmarktschluss ausverkauft!
Pomme d’amour
La pomme d’amour, Liebesapfel ist der Paradiesapfel. Die schöne rote Farbe habe ich immer geliebt. Aber an einem Stand in Straßburg hatten sie “Igel”. Es waren Paradiesäpfel aber mit Naturkaramellfarbe und Erdnüssen darauf verteilt. Es gibt sie leider nicht mehr seit ein paar Jahren.
Barbe à papa
Was wir Papas Bart nennen, Barbe à papa, ist die Zuckerwatte. Als Kind wurde ich sogar für die Zeitung mit meiner Schwester fotografiert. Meine Augen waren fast so groß wie diese extra für uns in Sondergröße vorbereitete Zuckerwatte geworden. Eine Generation später war der Blick meiner Tochter immer so begeistert.

Foto DNA – Dez. 1982
Santons de Provence
Die traditionnellen Figuren aus der Provence sind die Santons. Jede Familie hat eine Krippe mit mehr oder weniger Santons. Meine Eltern sammeln die kleinsten Figuren, Puces genannt. Sie messen nur 1-2 cm! Sie stellen die biblischen Figuren aber auch alle (alte) Berufe wie Fischer, Bäcker oder Schneider dar. Meinen Geschwistern und ich haben unserer Mutter jedes Jahr zu Weihnachten eine Santon-Figur geschenkt. Wir tun es immer noch. Wir müssen fragen, welches Santon die Neuigkeit des Jahres ist um sicher zu sein, dass wir es noch nicht gekauft haben!
Der Dom
Wie kann man noch in Straßburg sein ohne den Dom zu bewundern?
Meine Tips
- Nicht mit dem Auto in die Stadt fahren, sondern die P+R Parkplätze und Tram benutzen.
- Hotel so früh wie möglich buchen.
- Nicht nur in die Märkte aber auch durch die ganze Stadt flanieren.
Der Christkindelesmärik ist ein wundervolles Ergebnis. Ich besuche ihn jedes Jahr immer noch mit den Augen meiner Kindheit.
AU REVOIR ET À BIENTÔT!
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