In Paris kennt man die Avenue des Champs-Élysées, manchmal auch die Grands Boulevards aber es gibt auch sehr interessante geheime “Strassen” zu entdecken: Les passages couverts, die überdachten Passagen.
Die überdachten Passagen wurden in der ersten Hälfte des 19. jahrhunderts gebaut. Die reichen Bürger wurden so vor Unwetter, Lärm, Unsicherheit und Gerüchen geschützt. Es gab bis zu 30 Passagen in 1850. Das Galerie-Modell wurde in andere französische Städte (Bordeaux) und ins Ausland (Passage Lemonnier in Lüttich) übertragen.
In diesen Passagen, die sich mitten durch Gebäude ziehen und mit einer Verglasung versehen sind, befinden sich kleine Geschäfte, Teestuben oder Restaurants. Sie befinden sich am rechten Ufer der Seine, wo viele Kunden sich zwischen den Grands Boulevards und den Konzert- und Theartersaalen unterhalten.
Heutzutage, findet man nur noch rund 20 solcher Passagen in Paris. Ein Teil der Passagen existiert nicht mehr und ein anderer Teil ist nicht mehr zugänglich. Von den anderen, die übrig bleiben, zeige ich Ihnen ein paar Beispiele aus dem ersten und zweiten Arrondissements.
Galerie Vivienne
Die Galerie Vivienne, ganz in der Nähe des Palais-Royal, gehört zu den bekanntesten Passagen. Sie zeigt ein wunderschönes Dekor im neoklassizistischen Stil mit Mosaiken, Gemälden und Skulpturen.
=> Adresse: 4, rue des Petits Champs, 5, rue de la Banque, 6, rue Vivienne, 75002 Paris
=> Öffnungszeiten: Montag-Samstag 8:00-20:30 Uhr.
Galerie Véro-Dodat
Nur wenige Schritte weiter, kann die Galerie Véro-Dodat besucht werden.
=> Adresse 19, rue Jean-Jacques Rousseau – 2, rue du Bouloi, 75001 Paris
=> Öffnungszeiten: Montag-Samstag 07:00 bis 22 Uhr
Auch hier trifft man eine ganze Reihe an schicken Läden, wie das Atelier-Geschäft von Christian Louboutin.
Passage du Grand-Cerf
Einer der spektakulärsten Ladenpassagen in Paris, ist die Passage du Grand-Cerf (Passage des großen Hirsches) mit ihrer 12 Meter hohen Metall- und Gusseisenstruktur, wo Sie an hübschen Boutiquen für Handwerk und Deko vorbeischlendern können.
=> Adresse: 145, rue Saint-Denis – 10 rue Dussoubs, 75002 Paris
=> Öffnungszeiten: Montag-Samstag 8:30-20:30 Uhr.
Passage du Bourg l’abbé
Passage du Bourg l’abbé ist eine Kurze Passage (47 Meter lang). Die Statuen am Eingang symbolisieren die Industrie und den Kommerz. In der Mitte repräsentiert der Schlussstein in Form eines Bienenstockes, den wirtschaftlichen Fleiß.
=> Adresse: 120, rue Saint-Denis – 3, rue de Palestro, 75002 Paris
=> Öffnungszeiten: Montag-Samstag 7:30-19:30 Uhr.
Galerie Colbert
Und schließlich gibt es die Galerie Colbert, die 1823 erbaut wurde und, die als einzige kein einziges Geschäft aufweist. Ihr Säulengang und ihr Rundbau, der von einer Glaskuppel überspannt wird, beherbergen das Nationale Geschichtsinstitut und das Nationale Institut für Kulturerbe. Die berühmte Brasserie Le Grand Colbert lädt zum Essen im Jugendstil-Dekor ein.
=> Adresse: 6, rue des Petits Champs – 2 rue Vivienne, 75002 Paris
=> Öffnungzeiten: jeden Tag
Passage des Panoramas
Die Passage des Panoramas wurde 1800 gebaut und ist der erste öffentliche Ort in der Hauptstadt, der bereits 1816 mit Gasbeleuchtung ausgestattet wurde.
Galerie Jouffroy
Die Passage Jouffroy ist die erste Passage in Paris, die vollständig aus Metall und Glas gebaut wurde. Lediglich die dekorativen Elemente sind aus Holz. Es handelt sich außerdem um die erste Passage mit Fußbodenheizung.
Passage Verdeau
Die 1846 eingerichtete Passage Verdeau befindet sich in der Verlängerung der Passagen des Panoramas und Jouffroy.
In der Nähe
In der Nähe von diesen Passagen, befindet sich der Laden E.Dehillerin, der seit 1820 Waren für die Küche verkauft. Es ist wie Ali Babas Höhle: Die Sachen stapeln sich von dem Boden bis zur Decke und sie hängen sogar an den Wänden!
=> Adresse: 18-20 rue Coquillière 75001 Paris
Haben Sie schon eine überdachte Passage in Paris betreten? Wie war Ihre Erfahrung? Kennen Sie andere Passagen?
Hier kann man mehr über die Passagen erfahren (auf französich) und Rundwege mit Karten entdecken.
BONNE VISITE!
Schreibe einen Kommentar